4 von 5 Sterne von Dorothea J.
Die Zusammenstellung der Reise durch Cuba, also die Route, war genau auf meine Wünsche zugeschnitten. Es war mir sehr wichtig ganz in den Osten zu kommen, also nach Baracoa, wo ich aber noch gerne den Humbold NP besucht hätte. Auch den Westen wollte ich natürlich nicht auslassen, das Vinalestal, las Terazzas... waren es wirklich mehr als wert, besucht zu werden. Wahrscheinlich wäre es auch weiter im Westen noch wunderschön. Verständlicherweise ist man aber leider durch das Zeitlimit begrenzt. Es war sehr abwechslungsreich, was die Landschaft aber auch was die Aktivitäten betraf und der Wechsel zwischen Städte mit etwas Kultur und die Unternehmungen in der Natur.
Auch empfand ich als sehr angenehm, daß die Strandtage so verteilt waren. Nachdem das Programm ziemlich dicht war, waren die Pausen dazwischen sehr wertvoll und willkommen, außerdem sah man mehrere verschiedene Strände in unterschiedlichen Gegenden. Für mich viel idealer, als 5 Tage am Ende der Reise am Strand zu verbringen. Das wäre mir in einem Stück zu lange, so aufgeteilt aber sehr recht. Die Unterkünfte waren sehr gut gewählt, oft mit wunderbaren Ausblicken, auch mit bedacht, daß die Gruppe nicht allzusehr aufgeteilt wurde und Alleinreisende oftmals ihre Zimmer nebeneinander erhielten. Die Übernachtungen in den Casa Particulares gefielen mir besonders gut, die Vermieter bemühten sich sehr um uns Gäste und richteten die Zimmer und das Frühstück immer sehr liebevoll her. Ich hätte gerne öfters bei solchen Familien gewohnt.
Es hat im Großen und Ganzen auch organisatorisch gut geklappt, unser Chaffeur ist sehr umsichtig und gut gefahren und hat den Kleinbus immer wunderbar sauber und in Schuß gehalten. Unser Reiseleiter hat uns viele Allgemeininfos zur Insel, zum Leben der Leute, der Kultur, des Schul-und Gesundheitssystems.... erzählt, und war ein sympathischer junger Mann. Leider ließen oftmals die aktuellen Tagesinfos zu wünschen übrig, und es war ständig zu bemerken, daß er diese Strecke noch nie selbst gefahren, gesehen und mit ihren Eigen- und Schönheiten erlebt hat. Dafür zu sorgen wäre aber meines Erachtens Aufgabe des Veranstalters, daß ein Reiseleiter, bei einer nicht gerade billigen Reise und vor allem in Hinsicht auf die Ideologie der Nachhaltigkeit, daß Kubaner an dieser Arbeit verdienen können und uns ihre Heimat zeigen und stolz präsentieren können, daß diese Menschen mindestens einmal die Möglichkeit haben, mit einem erfahrenen Guide mitzureisen, um die Strecke mit ihren Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten kennenzulernen.
Die Touren im Detailprogramm stimmten manchmal nicht überein mit dem Tatsächlichen, z.B. entspannende Bootsfahrt war nicht beschrieben, dafür wurde das interessante, umweltschonend produzierende E-Werk nicht besucht. Nebenbei waren manche Angaben im Programm einfach falsch beschrieben. So brachen wir nicht zu einer zweitägigen Wanderung auf, sondern es waren einfach zwei getrennte Wanderungen, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Das ist insofern ein großer Unterschied, da man da ja einige Dinge mehr benötigt, als wenn man am Abend immer zu seinem Gepäck kommt. Ich kaufte mir dafür extra einen anderen Rucksack und einen Hüttenschlafsack im Kleinformat, was in diesem Falle nicht nötig gewesen wäre und ich mir diese Investition sparen hätte können. Ebenfalls war aus dem Programm nicht wirklich ersichtlich, daß an drei aufeinanderfolgenden Tagen geradelt wird, auch die Kilometeranzahlen waren widersprüchlich.
Die Guides vor Ort bei den Wanderungen, in der Sierra del Escambray, in der Sierra Maestra, auf den El Yunque, im Toatal und die Höhlenführer in Vinales und im NP Caguanes waren allesamt einfach SPITZE! Einmaliges Wissen, verständliche Sprache, oft sogar in perfektem Deutsch, einfühlsam und besonders aufmerksam. Es war für mich eine Reise, mit äußerst vielen bleibenden Eindrücken und mit ganz viel Nachdenkpotential.