China auf Kuba?
von Britta Lisa Bomball
Und plötzlich, mitten in Havanna, steht man in China! Man staunt nicht schlecht wenn man chinesische Baukunst auf Kuba entdeckt. China Restaurants gibt es natürlich überall auf der Welt, das wäre nichts Besonderes. Was Sie hier jedoch finden ist ein original chinesisches Theater, welches durch die Auswanderer Anfang des 19 Jahrhunderts errichtet wurde. Havanna sollte ein wenig heimischer werden.
Und plötzlich, mitten in Havanna, steht man in China!
Man staunt nicht schlecht wenn man chinesische Baukunst auf Kuba entdeckt. China Restaurants gibt es natürlich überall auf der Welt, das wäre nichts Besonderes. Was Sie hier jedoch finden ist ein original chinesisches Theater, welches durch die Auswanderer Anfang des 19 Jahrhunderts errichtet wurde. Havanna sollte ein wenig heimischer werden.
Bis zur Revolution hatten die Chinesen ihre eigenen Geschäfte und ein gutes Leben auf der Insel. Später entstand eine politische Verbindung mit dem Kommunistischen China und Fidel Castro. Die Wende hatte schwere Zeiten zur Folge, doch die Kubaner geben niemals auf. Vor 25 Jahren wurde in diesem authentischen Theater eine Kampfschule gegründet. Die traditionelle Wushu Kampftechnik (Vorläufer des Konfu) wird hier seither unterrichtet. Das Kampfsport Team nimmt an internationalen Wettkämpfen teil und auch an den Olympischen Spielen. Fidel Castro und ebenso Raul Castro besuchten das Zentrum regelmäßig und waren der Schule schon immer sehr verbunden. Internationale Gäste kommen regelmäßig zum Training nach Havanna. 18 Uhr geht es los. Das Dojo ist vollbesetzt. Ich zähle bis zu 50 Schüler, aller Altersgruppen und sogar fünfzig Prozent sind Mädchen! Der jüngste Lehrling ist schätzungsweise fünf Jahre alt.
Das Training beginnt mit einem ganz ruhigen „Warming Up“. Wunderschöne flüssige Bewegungsabläufe werden unentwegt trainiert. Jeder Schritt, jeder aufgesetzte Fuß hat seine Bedeutung und benötigt eine spezielle Ausführung. Der Atem fließt und der Köper fließt mit. Vom puren Hinsehen entspannt man bereits. Nach einer Stunde wird das Training allerdings härter, Sprungübungen, Flexibilität der Beine (eine Balletttänzerin ist gar nichts gegen das was ich da zusehen bekam) und Atemtechniken. Jetzt bricht mir der Schweiß aus, nur vom puren Hinsehen! Kampfstock, Schwerttechniken einfach alles wird hier trainiert. Es ist ein Augenschmaus für alle Liebhaber des Kampfsportes.
Seit einiger Zeit hält ein Sozialkulturelles Projekt in den Mauern der Kampfschule Einzug. Allmorgendlich treffen sie die Leute zum Tai Chi und Qigong unter dem Bambus. Es werden auch Theateraufführungen mit traditionellen chinesischen Kleidern und Masken vorgeführt. Obwohl die Wushu-Schule mitten in Alt Havanna (Barrio Chino) liegt, ist es wundersam still im Hof und Theater. Man hört nur das plätschern des kleinen Teiches, in dem sogar chinesische Fische herum schwimmen. Bisher wurden sie noch nicht von den kubanische Katze verspeist. Glück gehabt!
Interkulturelle Zusammenarbeit und Auswechslung zwischen der Karibikinsel und China sind das Ziel des Projektes. Ein kubanischer Koch wokt chinesisches Essen, viel Gemüse und leckere Soße, was in Kuba zu den Seltenheiten zählt. Die Schule und der chinesische Koch freuen sich immer über Gäste die Türen sind immer offen. Schauen sie doch selbst einmal rein, das Essen ist eine wunderbare Alternative zum allgemeinen Reis mit Bohnen Menü. Escuela de Wushu ist wirklich überraschend Interessant!