Reisebericht: Cuba Real XL
von avenTOURa-Reiseteilnehmer Max Steinacher und Siggi Lingenheil
Drei Wochen Cuba, und auch noch „real XL“. Was bleibt davon „hängen“ nach einigen Wochen? Die zahlreichen Begegnungen mit Menschen, insbesondere in einigen „Casas Particulares“, Landschaften, tropische und urbane, Boots- und Schifffahrten und eigentlich kein Tag ohne Überraschungen…
Die vielen Schulen auf dem Land, oft direkt neben der Straße mit der José Martí-Büste davor, die Schüler/innen in adretter Schulkleidung, flott. Viel Musik, manchmal vielleicht eine Gruppe zuviel. Exquisite Mahlzeiten, oh der Fisch. Busfahrer Beni, der früher echte Promis, wie zum Beispiel Salvador Allende kutschiert hat und an Erfahrung und Umsicht kaum zu toppen ist.
Ein Reiseleiter, zum Glück nicht bei „Studiosos“ ausgebildet und deshalb auch nicht jede Jahreszahl im Kopf hat. Gelegentlich produziert er amüsante deutsche Neologismen, aber er brennt geradezu darauf, jeden spontanen Wunsch zu erfüllen. Ein Reiseleiter, der die zaghaften Schritte in die staatlichen Läden durch ermutigende Impulse befördert. Einer, der Kontakthemmungen überbrückt und so das direkte Gespräch ermöglicht. Und das fast rund um die Uhr, wenn ein Bankautomat oder sonst was nicht funktioniert, wenn Zuckerrohrarbeiter am Straßenrand stehen, eine Schultür offen steht… Nachts lässt er einen Lastwagen kommen, damit keiner die Koffer zum Burghotel hochziehen muß. Mitten in den Pampa taucht unvermittelt eine gewaltige Geburtstagtorte auf, cumpleaños feliz.
Menschlich sehr bewegend der Besuch in einer Tagesstätte für Jugendliche mit Down-Syndrom in Pinar del Río, ihre Tanzdarbietungen und die Gespräche mit ihnen über ihre Bilder.
Und sonst?
Teilweise bedrückende Stadtlandschaften (Alt-Havanna), beeindruckende Friedhöfe, ein Mausoleum (der tote „Che“ kann sich nicht mehr wehren). Abendstimmung am Malecón, klingt kitschig, geht aber ganz tief rein. Überall volle überquellende Teller für die Touristen mit gutem Essen. Das bedarf einer gewaltigen Logistik in Zeiten, in denen ein noch nie da gewesener Run auf die Insel eingesetzt hat und Lebensmittel leider importiert werden müssen (?).
Wie überall auf der Welt kann ein Tourist nur partielle Einblicke gewinnen. Für jeden sichtbar werden Transportprobleme. Menschengruppen, die am Straßenrand auf einen Bus warten, der irgendwann kommen wird. Und dann sehen sie einen halbvollen Touribus vorbeifahren… Seltsames Gefühl für beide Seiten.
Fazit: Vale la pena.