Baustelle Havanna Vieja: Gegensätze ziehen sich a
von Britta Lisa Bomball (www.reiki-alegria-de-sol.nl)
Taxi? Taxi?! Einsteigen bitte, wir machen jetzt eine Rundfahrt durch die Altstadt Havannas auf Kuba. Baustelle Vieja, seit 5 Jahren wird verstärkt gebaut, aber erst seit zwei Jahren ändert sich das Stadtbild. Nach und nach schließen die Großbaustellen ihre Arbeiten ab. Das Capitolio ist schon seit Jahren eine Baustelle. Ende letzten Jahres schien soweit alles fertig zu sein…
Taxi? Taxi?!
Einsteigen bitte, wir machen jetzt eine Rundfahrt durch die Altstadt. Baustelle Vieja, seit 5 Jahren wird verstärkt gebaut, aber erst seit zwei Jahren ändert sich das Stadtbild. Nach und nach schließen die Großbaustellen ihre Arbeiten ab.
Das Capitolio ist schon seit Jahren eine Baustelle.
Ende letzten Jahres schien soweit alles fertig zu sein. Der Garten wurde angelegt, Laternen sowie der gesamte Gehweg wurden erneuert. Sogar die umliegenden Verkehrswege wurden nach monatelangen Umleitungen frei gegeben und erstrahlten förmlich in neuer Pracht. Doch dann kam der Mann mit dem Vorschlaghammer und es war wieder vorbei mit der Ruhe. Irgendwas hatte man wohl vergessen, denn die Gehwege wurden wieder aufgerissen und Rohre verlegt. Danach fängt man wieder von vorne an Gehweg-Platten zu verlegen, kein Problem.
Damals im Juni 2017 waren Außenarbeiten fast abgeschlossen…,
…wie es innen aussieht kann man nur erahnen. Das Baugerüst verkleidet schon die Kuppel, das Glanzstück ist an der Reihe. Man darf gespannt sein und sich, abwartend, in den linken Gartenflügel begeben. Auf einer der neuen Parkbänke kann man bequem den Blick auf das Teatro und Hotel Inglaterra sowie auch Parque Central genießen. Der linke Außenflügel ist fertig! Ein Schmuckstück.
Absperrungen über Absperrungen, die Flaniermeile zwischen Prado und Parque Central war die letzten Jahre voll davon.
Endlich öffneten sich die Wellblechzäune und geben den Blick frei auf das wunderschön rekonstruierte Hotel Manzana Central.
Ist es Magie?
Es sieht aus, als wäre es mir nichts, dir nichts aus dem Hut gezaubert worden. Bei näheren Betrachtung wird das Hotel nämlich zum Erlebnis. Von außen sieht es ganz normal kolonial und restauriert aus. Dann jedoch entpuppt sich das Manzana (übersetzt „Apfel“) und zeigt sich als hypermodernes Gebäude mit einem Innenhof der Superlative und erschreckt fast mit seiner Perfektion!
Alt Havanna ist gegensätzlich.
Dieses Hotel verschärft die Gegensätze noch erheblich. Baufällige, verschmutzte Nebenstraßen erreicht man, in dem man die neue Einkaufsmeile des Hotels durchquert. Atmosphärisch wird man in das moderne Lateinamerika versetzt oder man könnte auch genauso gut in Berlin oder Hamburg sein. So etwas kann einen schon leicht verwirren. Sind wir jetzt im Sozialistischen Kuba? Solche Bauwerke sind auf Kuba selten und ungewöhnlich. Schon allein deshalb, ist es eine Besichtigung wert.
Nichts besonderes denkt der Tourist…,
…aber für Cuba ist es futuristisch, unerreichbar, traumhaft – ein Museum? Was ist dieses Hotel Manzana, an dem gut 3 Jahre gebaut wurde?
Ein Höhepunkt oder langweilig?
Für die Abenteuer-Touristen eher letzteres, denn es ist wie „zu Hause“, nichts wofür man 10 Stunden im Flugzeug sitzen müsste. Für die Kubaner und hier angesiedelten Ausländer traumhaft und ein Stück Heimat. Für Besucher, die ungern auf Wohlstand und Komfort verzichten möchten oder sich einen bequemen Kuba-Aufenthalt sichern wollen ist dies der Idealfall, in soweit man es zahlen kann. Da diese Hypothesen allerdings unbestätigt bleiben, fahren wir einfach weiter zu den berühmten Vieja-Strassen: O’Rely und Obispo. Haltestelle ist die Galerie von Künstler Leo. Man weiß nicht wo zuerst hinschauen, links, rechts, oben und unten? Sogar die umliegenden Häuserfassaden wurden künstlerisch mit einbezogen.
Man kann anfassen, sich auf die Schaukel setzen, überall reinschauen, Tischfußballspielen und einkaufen. Kunst erleben. Die Galerie spiegelt Kuba und die Welt. Man ist wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen.
Der Chevrolet fährt weiter, jetzt nähern wir uns dem Malecon.
Ich staune, denn die Zeiten ändern sich jetzt wahrhaftig auch auf Kuba. Da thront ein, nein was rede ich da, mindestens zehn Samsung Videoschirme thronen in allen historischen Straßen. Über Ästhetik kann man ja streiten. Die moderne, kommerzielle Welt ist angekommen. Dies gilt allerdings nur für Havanna Vieja.
Gegensätze wohin man schaut.
Für Havanna-Kenner sind die Veränderungen groß, man muss einfach noch einmal eine Havanna-Tour machen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Das konnte einem früher nicht passieren. Damals hatte sich innerhalb von 10 Jahren nur die Farbe der Häuser geändert. Jetzt wird am Tunnel gebaut, Parks eingerichtet, Fassaden renoviert. Neue Blocks gebaut und die Straßen verbessert, Altstadt, Vedado und Playa.
Man schaut und staunt, natürlich verlaufen die Veränderungen immer noch im karibischen Zeitfenster. Tranquilo, paso a paso. Schritt für Schritt in aller Ruhe, dennoch ist es für Kuba super schnell und viel Bewegung und es gibt schon wieder neue Großbaustellen!
Alle aussteigen bitte, die Rundfahrt wird mit einem Cafecito am Malecon beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse!