Ecuador – Von spektakulären Bergseen und eifersüchtigen Vulkanen
02.07.2021 von Boris Siebert, Latina Real Tours Ecuador
Die unglaubliche Magie der ecuadorianischen Berge liefert die Kulisse für die Entstehung von Legenden und Mythen. Mit einer Höhe von 6.268 m ist der Chimborazo der höchste Vulkan des Landes und ist somit einer der Protagonisten dieser Legenden. Erfahren Sie hier mehr über die Faszination und die Schönheit der Vulkane.
Alle Berge sind Götter
In der indigenen Kosmovision der ecuadorianischen Anden sind alle grossen Berge Apus, also Götter. Es gibt männliche und weibliche Apus, die sich in zahlreichen Legenden ineinander verlieben, kleinere Berge zeugen, sich aber auch betrügen und bekämpfen. Einer der Protagonisten dieser Legenden ist der Chimborazo, dessen Gipfel mit 6268 m nicht nur der höchste Vulkan des Landes, sondern auch der Ort ist, an dem die Erde der Sonne am nächsten ist.
Als sich der Chimborazo in die schöne Tunguragua (5023 m) verliebt hatte, musste er zunächst deren Geliebten, den Cotopaxi (5897m) aus dem Weg räumen. Die Liebe hielt allerdings nicht lange, denn als der Chimborazo dahinter kam, dass die Tunguragua ihn mit dem damals noch grösseren Capac Urcu (5319 m) betrogen hatte, entbrannte ein epischer Kampf zwischen beiden Vulkanen, in Folge dessen der damals angeblich noch über 7500 Meter hohe Capac Urcu besiegt wurde und in sich zusammenstürzte.
Auf der Straße der Vulkane
Nach heutigem vulkanologischen Wissensstand gab es tatsächlich im Jahre 1490 eine gigantische Eruption des Capac Urcu, der von den Spaniern aufgrund seiner neuen Erscheinung in El Altar umbenannt wurde. Im Zentrum seiner neun über 5000 m hohen, schneebedeckten Gipfel, die ganz im Geiste der katholischen Eroberer nach Mönchen, Nonnen und Bischöfen getauft wurden, und die auch für professionelle Bergsteiger eine echte Herausforderung darstellen, hat sich ein fantastischer Kratersee gebildet: die Laguna Amarilla.
Weit ab von jeglicher Zivilisation, mitten in dem von der UNESCO zum Welterbe erklärten Nationalpark Sangay, ist der wenig besuchte Kratersee mit Sicherheit einer der landschaftlich spektakulärsten Orte Ecuadors. Wer ihn erreichen will, muss zunächst die etwas mehr als 10 km durch das meist feuchte Collanes Tal zur Schutzhütte empor stiegen, und anschließend weitere ca. 3,5 Km und 400 Höhenmeter bis zum Aussichtsplatz bewältigen.
Doch die Anstrengung wird in jedem Falle belohnt. Auf unserer neuen Ecuador Wander- und Trekkingreise “Auf der Straße der Vulkane zum Altar”, lernen Sie bei leichten bis mittelschweren Wanderungen nicht nur die Laguna Amarilla kennen, sondern umwandern auch den smaragdgrünen Vulkansee Quilotoa, sowie die berühmte Meerschweinchen Lagune, und kommen an den beiden höchsten Bergen des Landes, dem Cotopaxi und dem Chimborazo bis an die Schneegrenze.